Diese Filmreihe ist eine Kooperation zwischen dem Bundesplatz-Kino und der Initiative Bundesplatz e.V. Es gibt drei Filme:
- 13.10, 11 Uhr: “Berlin – Ecke Bundesplatz: Schön ist die Jugend”
- 03.11, 11Uhr: “Die Allee”
- 08.12, 11 Uhr: “Das Veilchen vom Potsdamer Platz”
Berlin – Ecke Bundesplatz: Schön ist die Jugend
Sonntag, 13. Oktober 2024, 11.00 Uhr
BRD 1986 – 2008, 90 Minuten
Gäste: die Filmemacher Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm und die Protagonist*innen-Familie Danker
Konzept und Regie: Hans-Georg Ullrich, Detlef Gumm
Kamera: Michael Weihrauch, Harald Beckmann, Hans-Georg Ullrich
Schnitt: Simone Klier
Musik: Andi Brauer
Produktion: Känguruh-Film GmbH Berlin
Eine engagierte 89-jährige und ihr späterer Altenpfleger stehen im Mittelpunkt dieses Films aus der Reihe “Berlin – Ecke Bundesplatz”.1987 ist Frau Tomaschefski 89 Jahre alt, fit wie ein Turnschuh und betreut – neben einer Hauswartsstelle – ältere Nachbarinnen und Kriegerwitwen, die niemanden mehr haben, der sie versorgt. Frau Tomaschefski ist fast 95 Jahre alt, als sie, ähnlich allein, stirbt. In ihren letzten Jahren wird sie häufig unterstützt von dem Krankenpfleger Dirk Danker. Jahre später hat dieser ein respektables Hauskrankenpflegeunternehmen aufgebaut, das seinen Sitz im ehemaligen Gemüseladen der Ostpreußin Livländische Straße/Ecke Hildegardstraße hat.
„Wir haben die Spuren der großen Politik im Mikrokosmos am Bundesplatz wieder- gefunden. Diese Filme dokumentieren am Beispiel der Menschen vom Bundesplatz drei entscheidende Phasen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland: Die Ära Kohl in den späten 80er Jahren, den politischen, kulturellen und ökonomischen Umbruch nach dem Fall der Mauer und das politische Bewußtsein unserer Protagonisten am Ende der 1990er Jahre“ (Hans-Georg Ullrich und Detlef Gumm)
© Fotos: Ingeborg Ullrich
Die Allee
Sonntag, 3.11.2024, 11.00 Uhr
Deutschland 2024, 94 Minuten.
Gast: Sven Boeck, Filmemacher
Buch, Regie, Schnitt: Sven Boeck
Kamera: Mathias Tschiedel, Sven Boeck
Komposition: Hans Schanderl
Sprecherin: Claudia Mehnert
Produktionsleitung: Klaus Schmutzer
Eine Reise vom Alexanderplatz bis zur Lichtenberger Brücke durch die Allee im Osten Berlins: Die Karl-Marx-Allee in Berlin ist ein international bedeutsames Ensemble von Architektur. Ebenso groß ist ihre Bedeutung für die Geschichtsschreibung von Deutschland. Und diese Allee hat mich mein Leben lang begleitet. […] Als junger Filmemacher machte ich meinen ersten längeren Dokumentarfilm über sie. Dreißig Jahre später fahre ich jetzt jeden Morgen mit dem Fahrrad durch die Allee zur Arbeit. Meine Bewegung durch die Straße ist auch eine Bewegung in der Zeit. (Sven Boeck)
Sven Boeck, Jahrgang 1965, arbeitet ab 1984 als Kameraassistent, Regieassistent und Cutter beim Fernsehen der DDR, von 1991 – 2010 Geschäftsführung der KOPPFILM GmbH. Seit 2015 Geschäftsführer und Verlagsleiter des Satiremagazins „Eulenspiegel“. Filme: „Stalinallee/Archäologische Studien“ (Dok. 1991), „Die 4 Enden der Stadt“ (Dok. 2009), „Herzbergmaschine“, Dokumentarfilmtrilogie über Gertrud Kolmar (2022), „GRABEN Erhard Scherner – Erinnerungen” (2023).
Das Veilchen vom Potsdamer Platz
Sonntag, 8.12.2024, 11.00 Uhr
Deutschland 1936, 89 Minuten
Einführung: Martin Erlenmaier
Regie: J.A. Hübler-Kahla
Drehbuch: Bobby E. Lüthge, Otto Ernst Hess, Helene von Fortenbach
Musik: Jim Cowler
Mit Rotraut Richter, P.W. Krüger, Margarete Kupfer, Hans Richter, Else Elster, Fritz Kampers, Anton Pointner, Paul Westermeier.
Melodramatischer und doch fröhlicher Berlin-Film-Klassiker um das Blumenmädchen Mariechen, eine echte „Rotzjöhre“, die leidenschaftlich und mit allen Mitteln dagegen kämpft, dass ein altgedientes Droschkenpferd namens Gravelotte bald zu Wurscht verarbeitet wird… Ein Volksstück, das im stark bewegten Herzen der Metropole spielt: am Potsdamer Platz. Ein Erfolgsfilm. Und Rotraut Richter erreichte eine enorme Popularität – lange über ihren frühen Tod im Jahr 1947 hinaus. Der Film war der letzte, den der Regisseur Hübler-Kahla bis 1946 drehte. Da er die Reichsfilmkammer über die jüdischen Wurzeln seiner Mutter im Unklaren gelassen hatte, durfte er im nationalsozialistischen Deutschland keine Filme mehr drehen. Auch der Darsteller des Geldverleihers Held, Alfred Beierle, durfte nach 1936 nicht mehr drehen, da er in den Niederlanden Kontakte zu Emigranten aufgenommen hatte.