Bun­des­platz und Bun­des­al­lee, die bis 1950 Kai­ser­platz und Kai­ser­al­lee hie­ßen, kom­men immer mehr “ins Gere­de” – und das ist auch gut so! In dem kürz­lich erschie­ne­nen Buch “Radia­ler Städ­te­bau”, her­aus­ge­ge­ben von Harald Bodenschatz/Aljoscha Hoffmann/Cordelia Polin­na, ste­hen bei­de für eine der gro­ßen Auf­ga­ben des Städ­te­baus von mor­gen: der Abschied von der auto­ge­rech­ten Stadtregion.

In dem deutsch-pol­ni­schen For­schungs­vor­ha­ben “Die Bedeu­tung der Zivil­ge­sell­schaft für urba­ne Qua­li­tä­ten im Sin­ne der Euro­päi­schen Stadt”, geför­dert von der Deutsch-Pol­ni­schen Wis­sen­schafts­stif­tung und der Wüs­ten­rot Stif­tung spie­len Bun­des­platz und ‑allee am 12/13. Sep­tem­ber eben­falls eine wich­ti­ge Rol­le: Näm­lich im Hin­blick auf die zivil­ge­sell­schaft­li­che Aneig­nung, Mit­wir­kung und Gestal­tung des öffent­li­chen Raums durch die Initia­ti­ve Bun­des­platz e.V.

Eher feuil­le­to­nis­tisch behan­delt der Autor und Stadt­his­to­ri­ker Johan­nes Prit­t­witz am Frei­tag, den 31. Okto­ber 2014, um 15.30 Uhr, in der Ura­nia, den Platz und die Allee in sei­nem Vor­trag “Vom Kai­ser­platz zum Bun­des­platz”. Die Stadt­er­wei­te­run­gen des 19. Jahr­hun­derts mach­ten auch nicht vor den Dör­fern in der Peri­phe­rie Ber­lins Halt und Unter­neh­mer wie Haber­land oder Cars­tenn mach­ten sich die Auf­bruchs­zeit der Reichs­haupt­stadt zu nut­ze, um Sied­lungs­pro­jek­te auf den Fel­dern und Wie­sen der ehe­ma­li­gen Dör­fer durch­zu­set­zen. So ent­stand zwi­schen Wil­mers­dorf und Frie­den­au die so genann­te „Cars­ten­n­fi­gur“ mit der Kai­ser­al­lee als Haupt­ach­se und dem Kai­ser­platz als wich­tigs­ten Platz einer der bedeu­tends­ten städ­te­bau­li­chen Ensem­bles des 19. Jahr­hun­derts. Geschich­ten und Adres­sen bekann­ter ehe­ma­li­ger Anwoh­ner und die Gegen­wart eines auch heu­te noch leben­di­gen Plat­zes lässt Johan­nes Prit­t­witz mit Hil­fe von his­to­ri­schen wie auch heu­ti­gen Bil­dern an uns vor­über ziehen.