Was nach dem Abriss der Brü­cke am Brei­ten­bach­platz kommt

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Der Senat legt Vor­ga­ben für den Rück­bau der Brü­cke am Brei­ten­bach­platz fest. Es sind Tem­po-30-Zonen und eine Rand­be­bau­ung geplant.

29.05.2020, 11:35
Kat­rin Lange

Ber­lin. Bis Ende Mai läuft die Bewer­bungs­frist für eine Mach­bar­keits­stu­die, in der Pla­nungs­bü­ros Vor­schlä­ge für den Umgang mit der Brü­cke am Brei­ten­bach­platz erar­bei­ten sol­len. Dass der Senat kei­nen Zwei­fel mehr dar­an hat, dass die Brü­cke abge­ris­sen wird, geht aus einer Mit­tei­lung des Regie­ren­den Bür­ger­meis­ters Micha­el Mül­ler (SPD) und der Ver­kehrs­se­na­to­rin Regi­ne Gün­ther (Grü­ne) her­vor, die jetzt dem Abge­ord­ne­ten­haus zur Kennt­nis vor­ge­legt wurde.

Dar­in sind die Zie­le „des modell­haf­ten Rück­baus die­ses Relik­tes der auto­ge­rech­ten Stadt“ fest­ge­legt. Dazu gehö­ren eine eben­erdi­ge Ver­kehrs­füh­rung, die Rand­be­bau­ung des Stadt­plat­zes und Tempo-30-Zonen.

Offe­ner städ­te­bau­li­cher Wett­be­werb geplant

Mit der Mach­bar­keits­stu­die soll zunächst unter­sucht wer­den, unter wel­chen städ­te­bau­li­chen, ver­kehrs­tech­ni­schen, öko­lo­gi­schen und finan­zi­el­len Rah­men­be­din­gun­gen der Abriss der Stadt­stra­ßen­brü­cke und die Neu­ge­stal­tung des Brei­ten­bach­plat­zes mög­lich ist. Die Unter­su­chung soll von einem offe­nen städ­te­bau­li­chen Wett­be­werb beglei­tet wer­den, an dem sich Anwoh­ner, Stu­die­ren­de und Pla­nungs­bü­ros betei­li­gen kön­nen. Das sei Bestand­teil des breit ange­leg­ten Kon­zep­tes des Umbau­vor­ha­bens, heißt es in dem Papier.

Ver­kehr wird ent­lang des Plat­zes geführt

Nach dem Abriss, bezie­hungs­wei­se dem weit­ge­hen­de Rück­bau und Umbau der Brü­cke, soll der Ver­kehr ent­lang des Plat­zes geführt wer­den. Dafür müs­sen jetzt ver­schie­de­ne Vari­an­ten ent­wi­ckelt wer­den. Um dem Stadt­platz wie­der die alte Struk­tur zu geben, soll er nörd­lich und nord­öst­lich der Schild­horn­stra­ße wie­der­her­ge­stellt wer­den. „Dabei ist der Schaf­fung drin­gend benö­tig­ten Wohn­raums auf dafür geeig­ne­ten Flä­chen Vor­rang ein­zu­räu­men“, legt der Senat fest.

Um den Durch­gangs­ver­kehr zu redu­zie­ren, sind eine Tem­po-30-Zone und bes­se­re Que­rungs­mög­lich­kei­ten für den Rad- und Fuß­ver­kehr im Gespräch. Mit die­sen Vor­ga­ben soll der Brei­ten­bach­platz eine neue Stadt­qua­li­tät zurück­ge­win­nen. Und für die Anwoh­ner soll künf­tig mehr Platz zur Ver­fü­gung stehen.

Ein Jahr für die Mach­bar­keits­stu­die geplant

Der Auf­trag für die Mach­bar­keits­stu­die soll noch im Juni ver­ge­ben wer­den. Für die Umset­zung ist ein Zeit­raum von einem Jahr vor­ge­se­hen. Im Anschluss an die Unter­su­chung soll ein städ­te­bau­li­ches Wett­be­werbs­ver­fah­ren durch­ge­führt wer­den. Dar­in wer­den die Ergeb­nis­se der Unter­su­chung als grund­le­gen­de Rah­men­be­din­gun­gen auf­ge­nom­men. Nach Abschluss des Wett­be­werbs könn­te das Plan­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet werden.

Damit wären die Bür­ger­initia­ti­ve und Bezirks­po­li­ti­ker von Ste­glitz-Zehlen­dorf und Char­lot­ten­burg-Wil­mers­dorf, die sich seit Jah­ren für den Abriss der sanie­rungs­be­dürf­ti­gen Brü­cke ein­set­zen, am Ziel. Der Brei­ten­bach­platz grenzt an die Orts­tei­le Dah­lem und Ste­glitz sowie Wil­mers­dorf und wur­de 1913 von einem Hof­gar­ten­meis­ter aus St. Peters­burg als Gesamt­kunst­werk ange­legt. Seit dem Bau der Auto­bahn­brü­cke in den 70er-Jah­ren ist der Platz zerschnitten.